Mittwoch, 27. Februar 2013

Vom Nikotinflash

Über dieses Thema wird ja nicht gerne gebloggt da es ja den Rauchgenuss eher trübt wenn man einmal zuviel Nikotin abbekommt. Zudem gleich vorweg: Ich bin kein Arzt und gebe nur persönliche Erfahrung wider. Wer also genaue Informationen möchte sollte sich beim Arzt erkundigen.

Soweit ich es verstanden habe handelt es sich beim Nikotinflash um eine Überdosis von Nikotin, die der Körper versucht los zu werden.
Nun raucht man Zigarre ja nicht wegen des Nikotin, sondern vorwiegend wegen dem Rauchgenuss, somit könnte man sagen, dass man halt einfach leichtere Zigarren rauchen sollte. Manche Aromen kommen aber nunmal mit mehr Stärke und wenn man nicht gut drauf ist, kann auch mal eine leichte Zigarre zuviel sein.

Daher gleich mal Vorbeugen ist das Motto.
Ich rauche nur wenn ich gut drauf bin. Keinesfalls wenn ich im Stress bin, auf leeren Magen oder gar wenn ich Krank bin. Ich bin ja nicht süchtig nach der Zigarre und kann auch mal 2 Wochen ohne...

Gerade am Anfang oder wenn man mal vorhat etwas stärkeres zu Rauchen gilt für mich auch, dass ich vorher ausreichend gegessen habe. Zudem haben Zigarren 2 gute Eigenschaften: Sie passen hervorragend zu Schokolade und Cola, beides hat sich bei mir bewährt als Begleiter zur Zigarre. Der Zucker scheint sich positiv auszuwirken.

Bei ersten Anzeichen, sprich die Zigarre wird mir zuviel, ich merke wie mir leicht schummrig wird oder ich einen Heisshunger verspüre, lege ich die Zigarre weg und verzichte auf den Rest. Kommt mittlerweile selten vor, hat sich aber bewährt bei mir.

Wenn ich länger nicht geraucht habe, nehme ich halt lieber die ersten Tage eine leichtere, bevor ich wieder auch etwas stärkere rauche.

All diese Dinge haben mir bis auf eine Gelegenheit (wo ich meiner Meinung nach selbst Schuld war) einen Flash erspart, der sich dann mit Erbrechen und sonstigen unlustigen Dingen einstellt. Das gute bei mir war, nach knappen 40min war der Spuk auch schon wieder vorbei. Dann einfach ne Runde hinlegen zum Nickerchen und gut ist.

Wie gesagt wer sich weitere Sorgen macht sollte einen Arzt aufsuchen und sich genau erkundigen. Zigarren enthalten sehr viel mehr Nikotin als Zigaretten, sie werden zwar nicht auf Lunge geraucht, aber auch das Nikotin das über die Mundschleimhaut aufgenommen wird, kann einen ordentlich mitnehmen.

Donnerstag, 21. Februar 2013

Tasting: Cohiba Behike BHK 52


Um Cohiba ranken sich ja viele Legenden und sie gelten als schlechthin die Besten. Die Behike ist die Top Linie von Cohiba, wird nur einmal im Jahr produziert und wird nur aus speziell selektierten und vorgereiftem Tabakblättern von speziellen Rollern gerollt. Also etwas wirklich Edles. Dies hat allerdings auch seinen Preis mit über 25 Euro für ein einzelnes Exemplar. Dennoch war sie reif für einen Test.

Aussehen

Schon das Aussehen kann als quasi perfekt bezeichnet werden. Das Deckblatt ist sehr schön, fein und samtig. Die Kappe sieht solide aus und ist minimal schief. Fast zu Schade zum Cutten. Die sehr schöne Banderole tut ihr übriges zum guten ersten Eindruck.
Sorry für das etwas unscharfe Bild.


Cutten und Anzünden

Da traut man sich kaum zu cutten, aber da muss man durch. Der Cut geht erwartend perfekt. Der Kaltzug ist gut und man hat eine leichte Honignote mit etwas Heu im Gespür.
Also legen wir los und zünden vorsichtig an. Los geht es mit etwas Leder, Heu und Honig. Erkenne ich da leichte Vanille? Oh Mann das nenne ich in den ersten Zügen schon lecker.

Erstes Drittel

Es geht weiter mit der Aromatherapie. Der leichte Honig bleibt stehts spürbar und wird immer wieder unterstrichen von abwechselnden Aromen. Heu, Erde, Leder, Vanille, Beeren, leichte Schokolade, Mocca, Nüsse,... fast zuviel. Die Zigarre scheint mit meinen Geschmackssinnen zu spielen bei jedem Zug tun sich neue Dinge auf. 


Ich muss fast vorsichtig sein, dass ich nicht zu schnell rauche, weil sie mich wirklich fasziniert. Dabei bleibt sie leicht bis mittelstark vom Gefühl her. Eine wirkliche Sensation.

Zweites Drittel

Es geht so weiter kann ich nur sagen.

Wie man am Bild sieht, der Abbrand ist auch perfekt rund, beinahe wie geschnitten. Die Asche ist fest und hat eine schöne Helligkeit. Bei den Aromen kommen nun auch noch Gewürznoten und ab und an etwas Pfeffer hinzu. Alles zusammen in einem Rauch den man wohl nur als cremig bezeichnen kann.
Meine Begeisterung hält also weiter an.

Das Finale

Ja und was für ein Finale.

Die Aromen legen noch etwas in Kräftigkeit zu, die Honigsüße geht in etwas herberen Honig über, fast wie ein sehr guter Waldhonig, mit etwas Beerenveredelung und grünem Pfeffer. Man meint sogar leichte Pistazien und geröstete Nüsse zu erkennen mit einem Hauch von Blumenwiese. Zum Ende wird sie zwar etwas Stärker, aber ich würde sie noch immer von der Stärke im unteren Mittelfeld einordnen. 

Fazit

Eine Sensation, mehr kann ich nicht sagen.

Anfänger Wertung: 6 von 10
Zwar von der Stärke OK für viele Anfänger, dürfte sie einfach vom Preis und von der Aromenvielfalt manchen Anfänger überfordern. Wer sich aber bereit für so ein Erlebnis fühlt, soll zuschlagen.

Meine Wertung: 10 von 10
Der Preis ist zwar heftig, aber ich habe so eine Zigarre noch nie zuvor geraucht. Die Aromenvielfalt und das Spiel mit meinen Geschmacksnerven kann man nur als absolute Sensation bezeichnen. Nach dem Finalbild habe ich noch locker über 10min rausbekommen und mir fast die Finger verbrannt. Diese wird ob ihres Preises wieder gekauft. Leider auch gar nicht leicht zu bekommen und nicht überall lagernd.

Tasting: Romeo y Julieta Mille Fleur


Wenn man der Presse traut, so ist die Mille Fleur von RyJ die meistverkaufte Kubansiche Zigarre in Deutschland und Österreich. Also musste ich diese auch einem Tasting zuführen. Zumal ich schon einige auch selbst geraucht habe.

Aussehen

Die Mille Fleur kommt in einem Petit Corona Format und ist damit recht handlich und leicht. Das Deckblatt sieht OK aus, hat aber einige unschöne Adern und die Kappe ist etwas schief. Die Zigarre ist aber für eine Kubanerin auch recht billig, also sehen wir das mal nach und gehen zum Tasting über.

Cutten und Anzünden

Cutten geht gut und zwar ist die Kappe schief, aber mit einem hohen Cut geht das problemlos. Der Kaltzug ist etwas fest aber noch OK und ist leicht erdig oder ledrig.
Die ersten Züge betätigen dies und die Zigarre ist sehr erdig und ledrig im Geschmack mit leichtem Pfeffer.


Erstes Drittel

Die Zigarre bleibt sehr ledrig und erdig im Geschmack und der Pfeffer macht ein leichtes Prickeln auf der Zunge. Nicht unangenehm für mich, aber es könnte manchem Abschrecken. Zudem ist sie keinesfalls als Leicht zu bezeichnen. Eher gehobene Mittelklasse in der Stärke. Zudem immer wieder Schiefbrand und einmal geht sie sogar ganz aus. Also alles andere als gut gerollt das Ding. Sehen wir mal weiter...

Zweites Drittel

Die Erde und der Pfeffer legen noch etwas zu. Die Abbrand bleibt recht problematisch, was für ein so dünnes Format kein Zeichen guter Rollung ist.

Auch von der Stärke ist sie deutlich zu spüren und nicht gerade Anfängerfreundlich. Für mich kein Problem mehr, aber ich muss mich fragen wieso sie so gerne Anfängern empfohlen wird. Jemand der noch nie geraucht hat und recht Empfindlich ist, könnte die Zigarre schon ordentlich flashen.
Von den Starken Aromen ganz abgesehen.

Das Finale

Erde, Leder, Pfeffer und nun auch etwas Bitter kommt sie daher. Also eher für den groben Mann etwas, da bekommt man Haare auf der Brust oder so. Zum Ende wird sie noch etwas Stärker und ich würde sie nun sogar als "stark" einstufen. Im Finale geht sie auch noch 2 mal aus und ich muss einmal nachhelfen um die Schiefbrand zu beseitigen.

Fazit

Das getestete Modell hat mich nicht überzeugt. War wohl von einem Anfänger gerollt und damit problematisch in der Handhabung. Stärke liegt über dem was ich einem Anfänger empfehlen kann und für den Profi sind die Aromen zu einseitig.
Ich greife nun auf meine Erfahrung wenn ich sage: Es gibt wesentlich bessere Zigarre aus der selben Reihe. Die Mille Fleur von RyJ die ich schon rauchte (sicher 20-30) waren alle sehr unterschiedlich. Man kann also sagen, dass sie starken Schwankungen unterliegen. Manche waren von den Aromen deutlich anders und wesentlich besser und runder. Manche sogar schlechter. Leicht war keine.

Anfänger Wertung: 1 von 10
Ich würde sie einfach aufgrund der Schwankungsbreite keinem Anfänger empfehlen, zudem ist sie nicht gerade leicht.

Meine Wertung: 3 von 10
Ich denke man kann auch sehr gute Exemplare erwischen und wenn man sie 2-3 Jahre im Reifehumidor lagert wird sie sicher auch deutlich besser. Also für den Profi der auch mal was günstiges selbst veredeln möchte sicher gut, wird sie nicht zu meinem Liebling. Es ist für mich einfach viel Experiment dabei, bei solch einer Qualitätsschwankung.

Tasting: Santa Damiana Robusto

Santa Damiana wird vielen Anfängern empfohlen, daher muss man diese natürlich auch einmal einem Tasting unterziehen in einem Blog, der dem Anfänger gewidmet ist.
Ich habe mich dabei für das beliebte Robusto Format entschieden, da dieses Aufgrund seiner Dicke ja besonders Anfängerfreundlich sein soll.

Aussehen

Die Santa Damiana ist ein Longfiller der "hecho a mano" also in Handarbeit, aber maschinengestützt verarbeitet wird. Das Deckblatt sieht nahezu perfekt aus und die Zigarre drückt sich sehr fest. Die Binde ist schön angebracht und auch die Kappe wirkt perfekt symmetrisch aufgesetzt. Also von der Ansprache her eine sehr schöne Zigarre.

Cutten und Anzünden

Cutten geht sehr einfach, da die Kappe gut aufgesetzt ist. Keinerlei Brösel deuten auf einen guten Longfiller hin. Der Kaltzug ist sehr gut, nicht zu fest, aber auch nicht zu leicht. Kalt hat man den Eindruck von frischem Heu. Angezündet die ersten Züge kommen auch Heunoten mit leichter Bitterkeit, das könnte aber vom Anzünden kommen.

Man sieht auch leichten Schiefbrand, aber auch das kann ja vom Anzünden sein, also sehen wir mal weiter.

Erstes Drittel

Also die Bitterkeit scheint echt vom Anzünden gewesen zu sein. Diese Verflog sehr schnell und machte guten Heunoten und einer guten Nussigen Note Platz. Nichts komplexes aber sehr gutes Aroma und geschmacklich sehr fein abgestimmt. Zudem ist sie angenehm leicht und zumindest im ersten Teil damit voll Anfängertauglich.
Der Schiefbrand hat sich etwas korrigiert und bleibt in der Tolleranz. Auch hier somit alles im grünen Bereich.

Zweites Drittel

Die Zigarre hat hier wenig Weiterentwicklung, was aber grade für den Anfänger auch nicht schlecht ist. Die Aromen bleiben gut und ausgewogen, der Zug ist gut und auch die Stärke ist noch immer im leichten Bereich.

Wie man am Bild gut sieht ist der Schiefbrand fast völlig verschwunden und die Brandnaht ist sehr dünn und schön. Die Asche ist zudem sehr hell und fest und deutet damit auf gute Füllung hin.
Insgesamt also sehr fein bisher.

Das Finale

Im Finale kommen leichte Röstaromen hinzu, die die Basisaromen von Heu und Nüssen gut ergänzen. Ab und an ist eine leichte Süße zu spüren mit minimalen Pfeffer, der aber nicht auf der Zunge brennt.

So ab der Länge auf dem Bild, kommt auch noch etwas Bitterkeit, die manchem vielleicht nicht so gefallen dürfte. Allerdings ist dies eine Länge wo mancher Anfänger die Zigarre vermutlich schon ablegen würde. Ich habe noch gute 5-10min rausbekommen. Man sieht auch, dass der Abbrand am Ende sehr schön aussieht.

Fazit

Sehr gut verarbeitete Zigarre mit gutem Aroma. Zudem ist sie recht Leicht, was dem Anfänger entgegen kommt. Leichte Bitterkeit am Ende, wo allerdings der Anfänger die Zigarre eventuell schon ablegt.

Anfänger Wertung: 9 von 10
Sehr Anfängerfreundliche Zigarre mit kaum Schwächen. Super Verarbeitet und guter Preis.

Meine Wertung: 6 von 10
Sehr guter leichter Smoke, allerdings für den Fortgeschrittenen könnten die Aromen etwas zu wenig komplex und ausgefeilt sein. Dennoch rauche ich sie immer wieder gerne Zwischendurch.

Freitag, 15. Februar 2013

Tasting: Romeo y Julieta Short Churchill

Romeo y Julieta Zigarren werden auch gerne mal dem Anfänger angeboten, als nicht zu stark und sehr "Kubanisch". Mal sehen was diese Zigarre so kann.

Aussehen

Sie kommt schon mal sehr schick im Tubus daher.

Das wird so manchen Anfänger ohne Humidor freuen, denn so bleibt sie zumindest einige Zeit frisch. Manche behaupten bis zu 6 Wochen, ich persönlich würde nicht mehr als 2 riskieren.
Auch ausgepackt schaut die Zigarre gleich mal sehr schön aus.

Das Deckblatt ist sehr sauber gearbeitet, die Kappe ist schön aufgesetzt und man kann eigentlich nichts schlechtes finden am Aussehen. Bis hin zum Design der Binden ist diese Zigarre einfach stimmig und das Dicke Churchill Format ohne die furchteinflössende Länge der Standard Churchills schafft etwas Vertrauen für den Anfänger.

Cutten und Anzünden

Achtung wenn man einen sehr kleinen Cutter hat, denn das Ding ist wirklich dick. Mit meinen Cuttern kein Problem ich mag ja dickere Formate und hab hier schon vorgesorgt, ich hab aber immer wieder Cutter gesehen die bei so einem Format schon Probleme haben. Der Kaltgeruch und auch der Kaltzug sind eher wie frisches Heu. Na mal anzünden. Die ersten Züge kommen sehr ledrig und erdig daher, also sehr typisch für eine Kubanische. Mal sehen wie es weiter geht.

Erstes Drittel


Wie man sieht neigt sie schon am Anfang leicht zum Schiefbrand, es wird aber nicht schlimmer als am Bild und ist damit voll unter Kontrolle.
Der Geschmack bleibt sehr erdig und ledrig und es kommen leichte nussige Noten hinzu. Keine sehr hohe Komplexität aber sehr gut. Allerdings schwach würde ich die Zigarre nicht bezeichnen, hier kommt schon einiges daher und ich würde eher sagen "gehobenes Mittelfeld". Durchaus aber sehr ansprechend.

Zweites Drittel

Die Noten bleiben auch im zweiten Drittel gut erhalten und ich spüre nun auch etwas Mocca und Röstaroma im Abgang.

Wie man sieht ist auch der Schiefbrand fast weg, ohne mein Zutun. Die Zigarre hält ihre mittlere Stärke und bringt schon ordentlich Aroma mit. Nicht ganz so komplex wie manch andere Kubanerin aber auch nicht so einfach im Aroma wie manch ganz günstige Zigarre. Also eigentlich ein guter Mix.

Das Finale

Nun ist doch eine Stunde oder mehr um, hab leider nicht genau nachgesehen. Aber man bekommt auch aus der kürzeren Churchill schon ordentlich Zeit raus. Im Finale kommt dann noch ordentlich Pfeffer dazu, für mich nicht unangenehm, kann dieses Prickeln auf der Zunge für manchen Anfänger zuviel sein. Was definitiv zuviel für den Anfänger ist, ist die Stärke am Ende der Zigarre. Hier kommt noch einmal ordentlicher Punch durch. Aber durchaus ein sehr guter Smoke.

Fazit:

Eher eine Aufsteiger als Einsteiger Zigarre ist dieses eine solide Kubanerin die sich kaum Schwächen gibt, allerdings auch keine besonderen Stärken vorzuweisen hat.

Anfänger Wertung: 4 von 10
Ich würde diese Zigarre eher dem Anfänger an Herz legen der schon 1-2 Monate Zigarre öfters geraucht hat, sonst könnte sie leicht überfordern vor allem im Finish ist schon eine Menge Nikotin zu spüren.

Meine Wertung: 6,5 von 10
Sehr gute Kubanerin ohne Schwächen oder Mängel, aber auch ohne große Stärken oder Überraschungen. Sehr solider Smoke, kaufe ich auch wieder, aber weniger Komplex als meine Favoriten.

Donnerstag, 14. Februar 2013

Tasting: Rocky Patel Light Corona

Rocky Patel mochte ich schon immer gerne, vor allem die Decade sind aber meist für den totalen Anfänger etwas zu stark. Also musste ich mal die "light" Serie ausprobieren.

Aussehen

Die Corona sieht einfach gut aus. Sehr samtiges Deckblatt, keine Adern und tadellose Verarbeitung. Auch die Kappe sieht 1A aus. Es gibt keine typische Bauchbinde, sondern eine Binde am Fuss der Zigarre, man muss diese also entfernen bevor man sie anzündet. Was aber problemlos zu machen ist.

Cutten und Anzünden

Bei Cut merkt man, die Zigarre ist echt "hart", also hab ich einen strengen Zug erwartet. Aber schon der Kaltzug ist eigentlich sehr leichtgängig, was mich echt wundert denn die Zigarre ist knüppelhart. Der Kaltzug ist auch recht neutral, der Geruch nur leicht nach Tabak. Angezündet die ersten Züge, sehr einfacher Tabak und keine spürbare Stärke. Sehen wir mal weiter.

Erstes Drittel

Der Abbrand der Zigarre ist sehr gut und die Asche sieht sehr schön aus.

Aroma hat man nur leichten Tabak und eine leichte karamelige Süße mit minimalem Röstaroma. Die Zigarre ist die leichteste Zigarre die ich je probiert habe. Also absolut Anfängertauglich. Sie verzeiht auch leichte Nachlässigkeit beim Rauchen und die Zigarre "funktioniert einfach".

Zweites Drittel

Die Aromen bleiben wie sie sind. recht einfach gehalten aber durchaus gut. Der Abbrand ebenfalls sehr gut und die Stärke ist nach wie vor kaum zu merken.

Sorry das Bild ist etwas überbelichtet, die Kamera machte Probleme an dem Abend...
Ich denke man kann aber erkennen wie gut der Abbrand der Zigarre ist und die Asche ist schön weiss und fest.

Das Finale

Das Finalbild ist leider komplett unbrauchbar, aber soviel: Der Abbrand bleibt einfach perfekt, kein Ausgehen, kein Schief- oder Tunnelbrand. Der Zug bleibt leicht und nur ganz zum Schluss merkt man, dass eventuell doch etwas Nikotin darin ist. Am Ende kommt noch kurz etwas Schärfe und Bitterkeit hinzu, keineswegs unangenehm und bei einer Länge wo die meisten Anfänger die Zigarre wohl schon abgelegt haben.

Fazit:

Extrem unkompliziertes und extrem leichtes Rauchen. Keine besonderen Aromen aber gut solide Grundtöne und daher für den Anfänger absolut gut.

Anfänger Wertung: 10 von 10
Perfekter Abbrand, extrem leicht und Runder Geschmack. Diese Zigarre kann man jedem Anfänger nur empfehlen. Gewohnte Rocky Patel Herstellungsqualität trifft auf eine sehr leichte Zigarre mit rundem Character.

Meine Wertung: 5 von 10
Gutes Raucherlebnis, aber dem geübten Afficionado werden hier komplexere Aromen und zumindest etwas Stärke abgehen. Durchaus aber eine Zigarre die ich mir beim Frühstückskaffee vorstellen kann.

Mittwoch, 13. Februar 2013

Tasting: Partagas Serie D No. 5

Die No. 4 dieser Serie zählt ja zu meinen Favoriten, also musste nun auch einmal eine No. 5 her.

Aussehen

Die Zigarre sieht einfach gut aus. Das dicke Format fühlt sich gut an, das Deckblatt ist einwandfrei und sehr schön gehalten. Leicht samtig in der Anmutung.
Auch die Kappe sitzt gut und der Kaltgeruch lässt schon gute Aromen erraten.

Cutten und Anzünden

Cutten geht sehr locker von der Hand und der Kaltzug ist schon erdig bis grasig. Der Zug ist auf der leichten Seite, was bei dem Dicken Format zu erwarten war. Also angezündet und es geht gleich mit einer vollen Geschmacksexplosion los. Dies ist gleich einmal zu Anfang ein Aroma das sich sehen lassen kann. Kubanische Erde, gepaart mit Schoko und Mocca Aromen und einer sehr subtilen fast karameligen Süße um Abgang. Na das macht gleich zu Beginn Laune.

Erstes Drittel

Sie zeigt sich als etwas Widerspenstig, denn sie hat immer leichte Schieflage. Sie entlohnt aber mit sensationellem Aroma. Schoko, Mocca und Karamel bleiben mit der typischen Kubanischen Erde. Hinzu kommt leichter Pfeffer und eine sehr feine Zitrus Bitterkeit, die mit dem Pfeffer ein leichtes (keinesfalls unangenehmes) Prickeln auf der Zunge auslöst.

Wirklich sehr schöne Aromen, ich bin restlos begeistert. Einzig der Abbrand trübt etwas, mit den Aromen kann man dies aber nachsehen. Die Zigarre legt auch an Stärke etwas zu. Ich würde sie als Mittelkräftig einstufen. Manch einem Anfänger mag sie zu stark sein, manch einer nach einem guten Essen wird sie aber locker vertragen.

Zweites Drittel

Das sensationelle Aroma bleibt und es kommen noch weitere hinzu. Die karamellige Süße löst sich immer mit der leichten Bitterkeit ab und man bekommt noch weitere Gewürznoten vermittelt. So soll eine Zigarre mit komplexen Aromen sein. Der Mocca und Schoko Grundton bleibt gut erhalten.
Der Abbrand wird nicht wirklich besser, aber wie gesagt bei den Aromen...

Nach leichtem Touchup geht es aber. Man sieht ich rauche sie beinahe etwas zu schnell weil sie so lecker ist...

Das Finale

Im Finale kommt noch etwas mehr Pfeffer hinzu und der Abbrand hat sich stabilisiert. Einfach ein sensationelles Geschmacksfinale dieser Partagas. So macht ein Tasting wirklich Spass und die bekommt sicher einen Stammplatz im Humidor. Die Zigarre war zudem recht frisch, wenn die nach etwas Aging noch zulegt im Geschmack bleibt kaum zu ahnen wie gut das wird.

Für den Anfänger ist sie schon recht stark, man muss also sicher vorher etwas gegessen haben und selber einschätzen ob man soweit ist.

Wertung für Anfänger: 6 von 10
Sensationelle Aromen bei mittlerer Stärke. Nicht die Anfängertauglichste Zigarre, wenn man aber einmal wirklich komplexe Aromen bei passabler Stärke geniessen will ist diese Zigarre goldrichtig.

Meine Wertung: 9 von 10
Wäre der Abbrand noch perfekt gewesen 10 von 10. Die Aromen sind eine Sensation, das Format ist gut und das Raucherlebnis ist nahezu perfekt. Genau mein Typ Zigarre.

Tasting: El Rey del Mundo Choix Surpreme

Um diese Zigarre ranken sich ja Mythen, was nicht verwunderlich ist, denn die Marke Rey del Mundo ist eine sehr alte mit Tradition. Da war ich gespannt auf dieses Tasting natürlich und ob sie wie so manch althergebrachte Kubanerin auch sehr stark ist.

Aussehen

Die Zigarre liegt gut in der Hand und sieht mal grundsätzlich OK aus. Aus der Nähe sieht man leichte Mängel im Deckblatt, nicht sehr schön bei dem Preis. Zudem ist die Kappe recht schief angebracht. Naja sehen wir ob es mit dem Rauch anders steht.

Cutten und Anzünden

Cutten geht gut und Problemlos. Kaltgeruch und Zug sind eher grasig. Der Kaltzug ist aber  schon recht stark und man muss kräftig ziehen. Es liegt aber im Bereich des Rauchbaren und somit wird angezündet. Die ersten Züge sind recht erdig aber auch sehr leicht. Mal sehen wie es weiter geht.

Erstes Drittel

Die Zigarre hat eindeutig die typische Kubanische Erdigkeit und etwas Leder im Geschmack. Weitere Aromen gehen mir aber ab. Sie ist untypisch eigentlich recht leicht, die Asche ist ungewöhnlich dunkel.
Zudem immer wieder leichter Schiefbrand. Insgesamt bisher eher trüber Eindruck.

Zweites Drittel

Es kommt etwas pfeffrige Würze hinzu, aber ausgeklügelte Aromen entwickeln sich auch weiterhin nicht. Die Zigarre wird etwas kräftiger bis mittelstark. Der Schiefbrand setzt sich fort und benötigt insgesamt 2 Touchups damit er nicht ausser Kontrolle gerät. Langsam vermute ich es ist ein Montagsmodell...

Das Finale

Die Zigarre bleibt so. Sie geht einmal sogar aus, obwohl ich sie gut geraucht habe. Keine komplexen Aromen, schwerer Zug, mittlere Stärke.

Anmerkung:

Ich habe gleich noch eine zweite geraucht am nächsten Tag. Leider mit dem selben Ergebnissen. Allerdings auch gleiches Boxing Date.

Anfänger Wertung: 4 von 10
Schon Mittelkräftig, daher nicht unbedingt etwas für Anfänger auch wenn sie im ersten Drittel Leichtigkeit vortäuscht. Wenig Aromen ausgenommen Erde und Leder könnten manchen Anfänger nicht gefallen.

Meine Wertung: 2 von 10
Diese Zigarre ist einfach nicht mein Ding, aber es ist eine subjektive Wertung wie alles was Geschmack angeht.

Mittwoch, 6. Februar 2013

Von den Aromen

Ich hatte einige Fragen zu meinen Tastings die meist so lauteten:
"Du schreibst immer von Aromen wie Schokolade, Erde, Leder, Beeren,... aber ich schmecke nur Zigarre... wie ist das zu verstehen?"

Das ist eine sehr gute Frage und auch sehr berechtigt. Natürlich hat jede Zigarre einen mehr oder weniger intensiven Tabakgeschmack als Grundton.
Als Anfänger sollte man dann nicht zu stark sich auf die weiteren Aromen versteifen, sondern für sich selbst einmal die Zigarren einfach nach "SupiGut, Geht so, schmeckt nicht" einordnen und nach der Stärke.
Es dauerte bei mir in der Größe 6 Monate bis ich anfing deutliche Geschmacksnuancen heraus zu erkennen und noch einmal so lange, bis ich dann wirklich assoziieren konnte mit was ich das in Verbindung bringe.
Auch muss man sich die Zeit nehmen (was man immer tun sollte) und seine Zigarre in Ruhe und Entspannung zu rauchen. Den Rauch im Mund zu lassen ohne ihn zu inhalieren und über den ganzen Gaumen verteilen. Ich mache da oft so leichte Hamsterbacken, schaut lustig aus, ist aber effektiv.

Hinzu kommt dann noch, dass verschiedene Leute die Aromen anders empfinden. Ich spreche nun zwar gegen mich, aber ihr dürft das nicht zu genau nehmen. Mit der Zeit kommt man drauf welchen Tastings im Internet man eher vertraut, das hat aber nichts damit zu tun, dass die anderen Tastings schlecht sind, sie sind lediglich von Leuten gemacht die einen anderen Geschmack haben als ihr. Ob also meine Tastings für euren Geschmack zutreffend sind, nun das müsst ihr einfach ausprobieren.
Für meinen Teil finde ich z.B. die Tastings von "Friends of Habanos" zwar lustig, aber für mich nutzlos, die scheinen einen ganz anderen Geschmack zu haben. Die von ZigarrenTV finde ich aber für mich zumeist passend.

In dem Sinne macht auch nicht zu viele Sorgen über die Aromen am Anfang und arbeitet euch langsam vor an verschiedene Tastings und versucht euer Geschmackserlebnis in ein kleines Notizbuch zu schreiben.

Dienstag, 5. Februar 2013

Tasting: Oliva Serie V Double Robusto

Aussehen


Diese Zigarre ist einfach schön anzusehen. Sehr dunkles feines Deckblatt ohne Adern und mit feinem Saum. Leicht samtiges Gefühl beim drüberstreichen und sehr feiner herber Kaltgeruch.
Die sehr schöne Banderole perfektioniert den Gesamteindruck. Na dann sehen wir mal ob sie so gut schmeckt wie sie aussieht.

Cutten und Anzünden

Ja die hat schon ein ordentliches Ringmass, da könnte manch Cutter aufgeben. Aber die Kappe ist perfekt angebracht und so geht der Cut sehr sauber und problemlos. Der Kaltzug ist auf der leichten Seite, was bei dem dicken Ringmass nicht überrascht und relativ neutral.
Also Toasten und Anzünden! Schon der erste Zug ist eine wahre Aromaexplosion. Herbe Schokolade, Beeren und Pfeffer mit ordentlich starkem Tabakgeschmack.

Wenn das so weiter geht sag ich schonmal ist das nix für den Anfänger, aber die Aromen sind einfach schon nach 2 Zügen sensationell.

Erstes Drittel

Die Aromen bleiben Schockolade, Kaffee, Beeren und manchmal ein ungewohnt süß-bitterer Unterton. Einfach herrliches Aroma und auch der Zug nahezu perfekt. Die Stärke hat etwas abgenommen, sie ist aber noch immer auf der starken Seite. Für den Zigarrenprofi sicher problemlos, aber der Anfänger könnte da schon etwas geflasht sein von der Stärke.

Die typische Kubanische Erdigkeit ist nicht dabei, aber diese Zigarre stammt ja auch aus Nicaragua, das Deckblatt ist aber laut Angabe ein "Habano Sun grown". Dafür überzeugt sie mit den anderen kräftigen Aromen voll. Aber auch die starken Aromen könnten für den Anfänger zu viel des Guten sein.

Zweites Drittel

Die Aromen bleiben konstant sehr stark und gut. Die Stärke legt wieder etwas zu, definitiv nun nichtts für den Anfänger.

Sie entwickelt minimalen Schiefbrand, der aber eher auf den leichten Wind zurückzuführen ist, da ich sie auf der Terrasse genossen habe. Sie bleibt weiterhin ein Hammer.

Das Finale

Auch im Finale wird die Zigarre trotz der gleichbleibend sehr kräftigen Aromen nicht scharf oder zu bitter. Der Zug bleibt sehr gut und die Aromenvielfalt ist sensationell. Aber sie ist auch wirklich stark jetzt. Noch immer nichts was den Profi umhaut, aber definitiv nichts für den Anfänger würde ich sagen.
Bei dem Preis (7-8 Euro) wirklich ein sensationeller Genuss wenn es nicht immer Kuba sein muss. Ich muss schon sagen ich bin begeistert. Leider nicht für den Anfänger geeignet aber mich hat sie total überzeugt und die kommt ab sofort auf meine Lieblingsliste.

Anfänger Wertung: 2 von 10
Sehr starke Aromen und auch zu stark für den vollkommenen Neuling. Ich würde zu etwas milderem raten und diese nach 3-4 Monaten einmal ausprobieren, wenn man die Aromen zu schätzen gelernt hat.

Meine Wertung: 9 von 10
Sensationelle Zigarre, mit super Aroma, guter Stärke und vollem Nachklang. Also bei Zigarren die nicht aus Kuba kommen eindeutig ein Top Produkt und dafür nicht einmal teuer. Ich habe schon wesentlich teurere nicht Kubanische geraucht und bis auf sehr wenige steckt sie diese Zigarre weg.

Der erste Humidor

Du hast dich also entschlossen in einen Humidor zu investieren, damit du einen Vorrat an Zigarren anlegen kannst. Gute Entscheidung prinzipiell, doch viel zu oft wird hier falsch investiert und ich möchte dir die Fehler die ich (und viele andere) gemacht haben ersparen.

Daher lüften wir heute das Spargeheimnis.

Was muss der Humidor können?


Nun zum einen sollte der Humidor relativ dicht sein, damit nicht zuviel Luftfeuchtigkeit austreten kann. Die Luftfeuchtigkeit im inneren sollte so zwischen 65% und 72% liegen. Ich persönlich bevorzuge so 68-70%. Aber hierzu gibt es viele Meinungen und du wirst deine Wohlfühlfeuchtigkeit finden.

Dies ergibt also einmal folgende Anforderungen an den Humidor:

  • Relativ dicht
  • Irgendeine Art von Befeuchtung oder Luftfeuchtigkeitseinstellung
  • Man sollte die eingestellte Luftfeuchte irgendwo ablesen können zur Kontrolle

Für viele reicht das schon, manche haben noch eine Zusatzanforderung namens "Cedro". Cedro oder auch oft spanische Zeder genannt ist ein spezielles Holz das sehr gute Eigenschaften für Zigarren hat. Es fördert den Geschmack der Zigarre durch seinen Duft, es kann viel Luftfeuchte aufnehmen und dient so als Feuchtebuffer. Allerdings hat spanische Zeder rein gar nichts mit Zedernholz zu tun! Also nicht in den Wald gehen und eine Zeder umholzen ;)

Der Humidor selbst, mein Tipp


Am Anfang machen die meisten den Fehler einen viel zu kleinen Tischumidor aus Holz zu kaufen, bei einem lokalen Händler um einen sehr teuren Preis. Die Angabe sagt dann "bis zu 50 Zigarren" und mit etwas Glück bekommt man dann 30 hinein. Das klingt viel, aber wenn man bedenkt, dass man etwas sparen kann wenn man Zigarren in Kistchen kauft (das kann von 3 bis 25 oder mehr gehen pro Kiste) dann wird der Platz schnell zu eng. Zudem sind einige Zigarren wesentlich besser wenn man sie etwas liegen lässt. Wozu man sich dann rasch einen Buffer anschafft um immer gut abgelegene Zigarren zu haben.

Aber was nun? Gleich einen teuren großen Humidor?


Nun wenn wir die Anforderungen oben uns ansehen gibt es eine sehr einfache Lösung zu dem Problem, der Humidor in beliebigen Größen um knappe 5 Euro.
Man gehe also zu Ikea kaufe eine Samla Box in der angestrebten Größe mit Luftdicht schliessenden Deckel und man hat seinen ersten Humidor der schon mal die Hauptanforderung (relativ dicht) erfüllt.

Aber wie bekomme ich das Ding feucht?


Hierzu gibt es viele Meinungen und dies ist wieder meine persönliche. Ich halte relativ wenig von den einfachen Schwammbefeuchtern, da diese in der Wartung aufwändig sind und für so eine dichte Box wie die Samla komplett ungeeignet weil sie zuviel Feuchtigkeit unkontrolliert abgeben.
Etwas besser sind sogenannte Polymerkristalle, aber auch diese können nur Feuchtigkeit abgeben, aber nicht diese Regulieren.

Daher bin ich auf das HBS (humidity bead system) gekommen. Dieses ist leider in Deutschland sehr teuer und in Österreich nur schwer zu bekommen.
Man kann dies aber direkt beim Hersteller Heartfeld Infustries bestellen.
Man bekommt die Beads im Rohzustand wie hier gezeigt:


Oder auch in verschiedenen Verpackungen wie Pucks, Stangen oder Rechtecke. Am Anfang reicht es die Beads in ausreichender Menge zu bestellen (auf der Homepage gibt es einen Rechner) und diese in die dort erhältlichen Nylonsäckchen zu geben. Ich empfehle aber nicht alle Beads in ein Säckchen, sondern mindestens 2-4 in der Samla Box zu verteilen. So gleich sich die Luftfeuchte schneller aus wenn die Box geöffnet wurde.
Die Beads sind wenn man sie bekommt wie auf dem Bild weiss. Wenn man sie mit Destilliertem Wasser befeuchtet werden sie klar durchsichtig. Man sollte aber nur vorsichtig befeuchten (ich nehme eine Sprühflasche) damit nur ca. 60-65% der Beads durchsichtig sind. Also etwas mehr als die Hälfte.
Wenn man nun wie ich die 70% Beads bestellt hat, dann geben die Beads solange Luftfeuchte ab, bis 70% Luftfeuchte erreicht sind.
Sollte die Luftfeuchte zu hoch werden, so nehmen die noch weissen Beads wiederum Luftfeuchte auf bis wieder 70% erreicht sind (daher nicht alle befeuchten). Man hat also eine richtige Regulierung.
Kosten sollten hierbei für eine Samla Box je nach Größe unter Euro 50,00 liegen, bei kleinen Samla Boxen unter 20,00. 

Fehlt noch die Kontrolle


Das ist der einzige Punkt wo ich zu etwas mehr Ausgeben rate. Die meisten billigen Hygrometer zur Kontrolle sind absoluter Mist. Diese Spiralhygrometer (die leider auch in manch teurem Humi drinnen sind) sind extrem ungenau.
Besser sind sogenannte "Haarhygrometer" die man zumeist auch Kalibrieren kann. Allerdings müssen diese auch des öfteren nachkalibriert werden und ungenau ausgeführt kann das gar nicht leicht sein für den Anfänger.
Einfach und effektiv sind daher digitale Hygrometer. Ich habe hier ein Beispiel auf dem Bild abgebildet, welches ich in Verwendung habe:


Dieses ist recht genau, schön abzulesen und kann man einfach in der Box auf die Zigarren legen oder auf den Deckel kleben mit dem beigefügten Magneten.
Es gibt aber unzählige gute digitale Hygrometer, hier einfach auf einen guten Hersteller achten. Das abgebildete kostet je nach Shop zwischen 16 und 25 Euro.

Ja aber was ist mit dem Cedro?


Erwischt. Nun unsere Box ist wie ihr schon festgestellt habt kein Holzhumidor. Daher ist die Box auch nicht mit Cedro ausgekleidet.
Wenn man nun etwas Cedro in der Box haben will, kann man natürlich ein Stück Cedro wo kaufen und es reingeben.
Es geht aber auch einfacher: Einfach eine Zigarre kaufen die schon Cedro dabei hat wie sie oft in den Tubus zu finden sind oder auch bei Speziellen Editionen.

Viele Zigarrenhändler oder Trafiken werden euch auch gerne ein Stück/Blatt Cedro in das luftdicht schliessende Säckchen zu eurem Einkauf geben.
Ich nehme dann dieses Cedroblatt und wische vorsichtig mit einem nur ganz leicht mit destilliertem Wasser befeuchteten Tuch drüber. Dann kommt es in die Box mit hinein und das Aroma kann strömen.

Das war es schon?


Ja das wars. Natürlich hat das Ganze auch einen Nachteil. So schön wie ein professioneller Holzhumidor auf der Kommode im Wohnzimmer ist es nicht. Aber für den Anfang genau das richtige und Kosten für eine recht großen Humidor sind weit unter 80 Euro. Das Zubehör (Beads, Hygrometer) werden auch nicht schlecht und können beim nächsten Humi weiter verwendet werden.

In einem der nächsten Artikel werden wir dann auch Holzhumidore behandeln.

Montag, 4. Februar 2013

Tasting: H. Upmann Coronas Major


Aussehen

Die Zigarre kommt in einem netten Alu Tubus, der innen mit einem Zedernholzblatt ausgekleidet ist. Für eine Zigarre die nur knapp über 5 Euro kostet eine schöne Aufmachung.
Nimmt man die Zigarre heraus, kann man auch nicht meckern.
Das Marevas Format liegt gut in der Hand. Sie hat zwar ein kleineres Ringmaß als manche Leute einem Anfänger empfehlen, aber wir werden mal sehen ob es gut geht. Das Deckblatt ist sehr schön und ich scheine hier wirklich eine sehr gute getroffen zu haben.

Cutten und Anzünden

Durch das kleinere Ringmaß ist sie schön und einfach zu cutten, die gut aufgesetzte Kappe ist für den Anfänger gut zu sehen und damit einfach zu handhaben. Also leicht toasten und anzünden. Schon die ersten Züge schmecken nach Kuba. Recht erdig mit etwas Leder, der Zug ist recht fest aber noch sehr gut zu ziehen.

Das erste Drittel

Die Zigarre ist für eine Kubanische auf der leichteren Seite. Nicht so leicht wie manch Dominikanische, aber noch immer im Anfängertauglichen Bereich, eventuell vorher was essen. Der Abbrand ist nicht immer optimal bleibt aber innerhalb der Toleranzen. Dafür entschädigt sie mit einem sensationellen Aroma. Typisch kubanische Erdigkeit, gepaart mit super Röstaromen und einer Idee von dunkler Schokolade. Eine wahre Geschmacksexplosion, die so manchen Anfänger überfordern könnte.

Zweites Drittel

Der Abbrand hat sich stabilisiert und die Aromen legen noch etwas zu. Dennoch bleibt sie auf der leichteren Seite und ist sehr verträglich. Die Aromen sind durchwegs komplex und sehr schön bei guter Rauchentwicklung.

Auch die Asche steht sehr schön und ist recht fest. Insgesamt ein sehr positiver Eindruck der Zigarre und die Aromen werden selbst Profis beeindrucken.

Das Finale

Diese Zigarre wird nicht scharf selbst im letzten Drittel. Sie bleibt auf der milderen Seite und die Aromenvielfalt bleibt bis zum Ende erhalten. Ich bin recht begeistert von der Zigarre vor allem da sie einen sehr fairen Preis hat für ein Kubanisches Erlebnis.

Manch Anfänger wird sie wie am Bild gezeigt schon ablegen, ich hab noch etwas rausgeholt und war bis zum Schluss begeistert. Sie bekommt im letzten Drittel noch leichte nussige Vanillenoten, die ich sehr schön fand. Insgesamt kommt diese Zigarre an weit höherpreisige Kubanische heran, allerdings soll sie was man hört auch unter mehr Qualitätschwankungen leiden. Meine war allerdings sehr gut, man muss aber wie bei Kubanerinnen üblich mit einem Totalausfall rechnen vermutlich.

Anfänger Wertung: 7 von 10
Sie ist recht leicht und insgesamt Anfängertauglich für eine Kuba Zigarre. Allerdings hat sie schon recht komplexe Aromen und könnte für sehr empfindliche gegen Ende etwas zu stark werden.

Meine Wertung: 8.5 von 10
Sie kommt nicht ganz an meinen Liebling die Connaisseur  heran, dafür ist aber der Preis ein Hammer. Dafür gibt es nur leichte Abzüge in der Kür, insgesamt eine sehr schöne Zigarre die einen Stammplatz bekommen wird im Humidor.

Tasting: Don Diego Corona

Aussehen

Die Zigarre schaut sehr ansprechend aus, das Deckblatt ist sehr schön und weisst keine sichtbaren Mängel auf, kleine Adern sind bei dem Preis kein Problem und trüben den Eindruck nicht. Die Kappe ist schön aufgesetzt und die Zigarre sollte sich einfach cutten lassen. Insgesamt sehr positiver erster Eindruck.

Cutten und Anzünden

Der Cut geht wie erwartet sehr einfach von der Hand, der Kaltzug ist recht neutral aber angenehm zu ziehen und damit sollte sie einfach zu rauchen sein. Auch das Anzünden geht sehr locker von der Hand und die Zigarre nimmt gut Flamme an, sie wurde ca. 2 Monate in meinem Humi gelagert, daher sollte die Feuchtigkeit gut passen. Erster Zug ist noch recht neutral aber gute Rauchentwicklung und recht cremiger Rauch, was mal sehr positiv ist.

Erstes Drittel

Die Zigarre ist definitiv auf der sehr leichten Seite und im ersten Drittel mal sehr anfängertauglich. Sie hat eine ganz leichte Bitterkeit, die aber nicht untypisch für Dominikanische ist und die durch eine leichte Süße kompensiert wird. Sehr dezente Röstaromen runden das Bild ab. Ist jetzt keine Sensation was die Aromenvielfalt angeht, aber sehr locker zu rauchen, schöne Asche, leicht und perfekter Abbrand.

Zweites Drittel

Zum guten Ersteindruck und den anfänglichen Aromen gesellt sich ein sehr leichter Geschmack von ich nenne es mal sehr dezentes Lebkuchengewürz dazu. Sie bleibt sehr leicht und einfach zu rauchen. Der Abbrand ist nach wie vor quasi perfekt.

Am Bild sieht man minimalen Schiefbrand, der korrigierte sich aber immer von selbst und blieb innerhalb der Toleranzen wo ich nicht nachbessere.

Das Finale

Es kommt eine ganz leichte Schärfe am Ende hinzu, die aber nicht unangenehm ist. Zudem erst in dem Bereich wo ein Anfänger die Zigarre schon weglegen könnte, für das Tasting hab ich sie natürlich bis zum fast Fingerverbrennen durchgeraucht. Die anderen Aromen bleiben konstant und sie bleibt bis zum Ende sehr leicht und locker zu rauchen.

Fazit:

Sicherlicht keine Offenbarung in der Aromenvielfalt, bleibt sie jedoch eine wirklich gute Zigarre. Die Verarbeitung ist sehr gut und sie ist sehr einfach zu rauchen. Die Leichtigkeit ist für den Anfänger sehr gut und was der Profi an Aromen eventuell vermisst ist gerade für den Anfänger gut, denn der Gaumen wird hier durch keine Geschmacksexplosionen überfordert. Insgesamt ein leichter Rauchgenuss und werde ich sicher wieder rauchen.

Anfänger Wertung: 9 von 10
Einfach zu handhaben, sehr leicht und geschmacklich einfach aber gut.

Meine Wertung: 7 von 10
Durchaus solider Smoke für den Profi, lässt aber komplexere Aromen vermissen. Wenn man aber mal einen einfachen Zwischendurchsmoke haben will ein guter Tipp und kommt wieder in meinen Humidor.

Freitag, 1. Februar 2013

Wie rauche ich richtig Zigarre?

Hierum ranken sich ja viele Mythen und vermeintliche Benimmregeln und viele glauben nur ihre Weise eine Zigarre zu rauchen ist die richtige.
Daher kann ich nur sagen, dass es hier wenig richtig und falsch gibt und man auch gar nicht so einen Zauber darum machen sollte, wenn man nicht will. Man kann sich aber den Genuss etwas verstärken indem man sich einfach etwas Zeit nimmt, also fangen wir mal an.

Vorbereitung

Man sollte die Zigarre zuerst einmal ansehen und nochmals prüfen ob sie nicht irgendwelche Mängel aufweist. Das Deckblatt sollte keine Risse haben und schön anzusehen sein. Mit der Zeit und etwas Übung erkennt man auch am Druck auf die Zigarre wie sie sich verhalten wird und erkennt an der Überlappung der Kappe ob diese gut angebracht ist. Der Kaltgeruch der Zigarre sagt meist wenig aus, sollte aber zumindest nicht abstossend sein und keinesfalls nach Ammoniak riechen oder anderen Chemikalien.

Der Cut

Auch hier gilt: Einfach ist gut. Das Cutten ist die einfache Methode die Kappe der Zigarre so zu öffnen, dass man sie gut rauchen kann. In den Herstellerländern wie Kuba wird das niemand machen, dort wird abgebissen oder mit dem Fingernagel abgepopelt, dass sollte man aber nicht nachmachen. Es funktioniert zwar, schaut aber nicht gerade appetitlich aus.
Es gibt noch weitere Methoden wie Bohren mit einem Zigarrenbohrer. Ich empfehle den Anfänger mal zu cutten und sich später mit anderen Methoden auseinanderzusetzen.
Beim Cutten wichtig: So viel wie notwendig, so wenig wie möglich. Prinzipiell reicht es die Kappe zu öffnen. Auch kann man immer noch ein weiteres Stück cutten, also lieber mal zu wenig als zuviel. Einfach den Cutter ansetzen bis die Klingen am gewünschten Schnittpunkt anliegen und dann beherzt und in einem Zug durchcutten.
Wenn wir uns das Bild der Kappe ansehen sollten wir also im Bereich der mittleren Linie cutten. Keinesfalls weiter als die untere und wenn möglich nicht kürzer als die oberste Linie.
Am Besten man macht ein paar Züge ohne die Zigarre anzuzünden und dann merkt man gleich ob der Zug einfach ist. Ist der Zug viel zu schwer, also so als ob man versucht einen Golfball durch einen Gartenschlauch zu saugen, kann man versuchen noch etwas mehr zu cutten. Aber vorsicht: Nicht zuviel!

Anzünden

Wir haben ja schon gesprochen vom Anfängerfeuerzeug, einem Jetflame das halbwegs günstig ist. Stellt euch die Flamme ruhig etwas hoch ein. Nun solltet ihr keinesfalls volle Kanne an die Flamme und auch gleich an der Zigarre ziehen. Die Zigarre sollte getoastet werden (nein nicht in den Toaster stecken!). Sprich wir halten die Zigarre in einer Hand und das Feuerzeug in der anderen. Wir zünden das Feuerzeug und führen das Ende der Zigarre langsam in die Nähe der Flamme (nicht direkt) sodass nur das Ende der Zigarre der Hitze ausgesetzt ist. Dann bewegen wir die Zigarre langsam um die Flamme, sodass das gesamte Ende auch Hitze abbekommt, bis sie leicht zu glühen beginnt. Zur Kontrolle könnt ihr einfach die Flamme wegnehmen und ganz leicht gegen das Ende pusten. Fängt es ganz leicht an zu glimmen, überall gleichmässig dann passt es. Geht langsam vor bis die Zigarre schön gleichmässig angetoastet ist. Dann stecke ich das Zugende in den Mund und gebe beim ersten Zug noch etwas Flamme. Man merkt sofort wenn sich gut Rauch entwickelt dann habt ihr es geschafft.
Das wars schon. Viel Spass mit der Zigarre.
Ich empfehle dieses, zwar Englischsprachige Video. Selbst wenn man nicht Englisch kann, sieht man aber gut wie die Zigarre angezündet wird:

Rauchen

Lasst euch Zeit! Zieht am Anfang so ein mal pro Minute maximal. In der Ruhe liegt die Kraft und auch eine gleichmässige Entfaltung aller Aromen.
Viel Spass mit Eurer Zigarre!